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Notwendigkeit & Nutzen von CO2-Bilanzen – CO2-Bilanzierung fürs Klima

Der Ruf nach einer Klimatransformation wird nicht nur in der Gesellschaft immer lauter, auch die Wirtschaft strebt nach Wegen zur Klimaneutralität. CO2-Bilanzen können hier ein erster Schritt sein.
September 30, 2022
5 Minuten Lesezeit

Der Ruf nach einer Klimatransformation wird nicht nur in der Gesellschaft immer lauter, auch die Wirtschaft strebt nach Wegen zur Klimaneutralität. CO2-Bilanzen können hier ein erster Schritt sein.

Definition von CO2-Bilanzierung

Die CO2-Bilanzierung im Englischen ist bekannt unter der Berechnung des Corporate Carbon Footprint, d.h. übersetzt dem CO2-Fußabdruck eines Unternehmens.

CO2-Bilanzierung

Bei einer CO2-Bilanzierung werden alle ausgestoßenen Treibhausgasemissionen eines Unternehmens ermittelt und berechnet. Das Ergebnis ist die CO2-Bilanz.

Die Klimabilanz gibt demnach an, wie klimafreundlich ein Unternehmen ist. Dabei ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) von besonderer Bedeutung, da es einen Rahmen für die Analyse und Einordnung von Treibhausgasemissionen schafft. Das GHG Protocol dient als Werkzeug, um die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens zu berechnen. Dabei werden die Emissionen bei der CO2-Bilanzierung in drei Scopes eingeteilt.

Die Einteilung in die Scopes des GHG Protocol ist abhängig vom Zeitpunkt des Ausstoßes der Treibhausgasemissionen. Das bedeutet, ob die Emissionen vor, während oder nach der Produktion entstehen. Scope 1 und 2 gehören zum berichtenden Unternehmen, während Scope 3 die vor- und nachgelagerten Aktivitäten betrachtet. Hierzu zählen im Besonderen Emissionen in der Lieferkette. Eine CO2-Bilanzierung nach dem GHG Protocol liefert somit eine fundierte Analyse der Unternehmensdaten und gibt Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Emissionen vermieden oder eingespart werden können.

Notwendigkeit der CO2-Bilanzierung in Unternehmen

Das konkrete Ausmachen von CO2-fressenden Aktivitäten im Unternehmen sowie die detaillierte Verteilung von Treibhausgasemissionen trägt einen großen Teil dazu bei, Unternehmen das Verringern von Emissionen zu ermöglichen. Eine CO2-Bilanzierung für Unternehmen steht somit im Interesse der Allgemeinheit. Denn nur wer weiß, welche Unternehmen klimaschädlich produzieren, kann bewusst klimafreundlich konsumieren. Warum klimafreundlicher Konsum wichtig ist und was Treibhausgase damit zu tun haben, wird mittels des Treibhauseffekts schnell deutlich.

Mit der CO2-Bilanz das Klima retten

Die Vermeidung und Reduktion klimaschädlicher Gase sind essenziell, um den anthropogenen Treibhauseffekt nicht weiter zu befeuern. Denn je mehr klimaschädliche Gase wie Kohlenstoffdioxid oder Methan in der Atmosphäre sind, desto mehr Wärmereflexion kann stattfinden und somit auch eine Erwärmung der globalen Atmosphäre. 

Wird die CO2-Bilanz für Unternehmen erstellt, so können die Daten genau analysiert werden und direkt zur Minderung von Treibhausgasen in der Atmosphäre sowie den Folgen des Klimawandels beitragen. Wenn die Reduktion von Treibhausgasen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen wird, so muss dies auch verpflichtend sein – insbesondere im Bereich der Wirtschaft.

Die CO2-Bilanzierung ist Pflicht für bestimmte Unternehmen

Bereits heute ist eine soziale und ökologische Berichterstattung für Großunternehmen des öffentlichen Interesses verpflichtend. [1] Diese Unternehmen werden dabei mit Hilfe verschiedener Kriterien definiert:

  • Mehr als 500 Mitarbeitende sind beschäftigt.
  • Es besteht eine Börsennotierung oder ein Antrag auf Zulassung im Wertpapierhandel.
  • Das Unternehmen erreicht eine Bilanzsumme von über 20 Mio. € oder Umsatzerlöse von über 40 Mio. €.

In Zukunft wird sich die Berichtspflicht allerdings auch auf kleinere Unternehmen ausweiten. Zunächst werden ab 2024 (d.h. für das Geschäftsjahr 2023) Unternehmen hinzugezogen, welche nicht an der Börse notiert sind und eine Mindestanzahl von 250 Mitarbeitenden haben. Außerdem werden auch kleine und mittlere Unternehmen berichtspflichtig. Für die Bestimmung der Unternehmen müssen zwei der drei Kriterien überschritten werden:

  • Zehn Beschäftigte sind angestellt.
  • Die Bilanzsummer beträgt 350.000 €.
  • Die Nettoumsatzerlöse betragen 700.000 €.

Im Anschluss an die Ausweitung der Berichtspflicht im Jahr 2024 werden ab dem Jahr 2026 auch Kleinstunternehmen Rechenschaft für ihr soziales und ökologisches Handeln ablegen müssen. 

Die CO2-Bilanzierung in Unternehmen ist ein entscheidender Bestandteil der Rechenschaftspflicht, da sie Aufschluss über das ökologische Handeln gibt. Derzeit ist die Richtlinie für die sogenannte „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD), welche für das Geschäftsjahr 2023 eingesetzt werden soll, noch nicht ins deutsche Recht umgesetzt. Entscheidende Informationen, die im Rahmen der CSRD künftig berichtet werden müssen, schließen die Erstellung einer CO2-Bilanz jedoch mit ein. Denn im Rahmen der Berichterstattung für das Geschäftsmodell und die Unternehmensstrategie muss unter anderem erläutert werden, wie das Unternehmen sicherstellt, dass seine Tätigkeit im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen steht. Hierbei ist eine CO2-Strategie von besonderer Bedeutung und eine CO2-Bilanz für Unternehmen zu erstellen sollte verpflichtender Teil der Berichterstattung werden.

Verwendung & Nutzen von CO2-Bilanzen in Unternehmen

Auch außerhalb der Rechenschaftspflicht zahlt sich die Erstellung einer CO2-Bilanz für Unternehmen aus. Die Analyse der eigenen Treibhausgasemissionen stellt den ersten Schritt auf dem Weg zur Klimatransformation dar, wenn die Daten für die Umsetzung klimaschützender Maßnahmen genutzt werden. Die Vermeidung und Reduktion von Emissionen zahlt sich nicht nur im Rahmen einer Klimatransformation aus. Durch den Emissionshandel in Deutschland und EU-weit können mit CO2-sparenden Tätigkeiten Kosten für das Unternehmen eingespart werden.

Neben den finanziellen Vorteilen ermöglicht die CO2-Bilanz Unternehmen die Erstellung einer CO2-Strategie. Die CO2-Strategie hilft dabei, das Unternehmen ganzheitlich in Richtung Klimafreundlichkeit auszurichten und somit am Puls der Zeit zu sein. Dabei sollten Unternehmen ihre CO2-Bilanz als Ausgangslage nutzen und von dort aus Ziele festlegen. Eine gute und ganzheitliche CO2-Strategie hilft schließlich, sowohl Mitarbeitende, Lieferanten und Kund*innen als auch Auftraggebende zu binden. Außerdem können Unternehmen ihre Attraktivität für qualifizierte Nachwuchskräfte steigern. Insbesondere wenn die Strategie bereits heute umgesetzt wird, ziehen Unternehmen an der Konkurrenz vorbei, da die Umstellung vor der gesetzlichen Verpflichtung passiert. Stärken Sie also schon heute das Vertrauen zu Ihren Stakeholdern!

Praktische CO2-Bilanz-Rechner nutzen

Um es Unternehmen möglichst einfach zu machen, werden CO2-Bilanz-Rechner, die intuitiv und leicht bedienbar sind, immer wichtiger. Derzeit benötigt die Berechnung einer CO2-Bilanz einen hohen Zeit- und Geldaufwand. Der Aufwand ist insbesondere für KMUs eine große Hürde und somit wird das Erstellen einer Klimabilanz häufig vernachlässigt, da weder monetäre noch zeitliche Ressourcen für eine komplexe Erstellung der Klimabilanz zur Verfügung stehen. Diesem Problem sind wir – als Klimahelden – mit der Erstellung eines Portals für die Berechnung von CO2-Bilanzen entgegengetreten. Die softwarebasierte Lösung soll es Unternehmen leicht machen, ihre CO2-Bilanz zu berechnen. Dabei stützt sich der Prozess der CO2-Bilanzierung auf Methoden des GHG Protocol.

Der Klimamanager: Eine Software der Klimahelden zur CO2-Bilanzierung

Um Zugriff auf die Software der CO2-Bilanzierung zu erhalten, benötigen Unternehmen eine Klimahelden-Mitgliedschaft.

Neben der Hilfe zur Berechnung der CO2-Bilanz schlagen wir im Anschluss an die Berechnung Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen für Treibhausgasemissionen vor. Zudem können unvermeidbare Emissionen direkt über uns kompensiert werden, um die Unternehmen näher an die Klimaneutralität zu bringen.

Fazit

Die CO2-Bilanzierung von Unternehmen kann durch die Analyse von Treibhausgasquellen einen entscheidenden Teil zur Klimatransformation in der Wirtschaft beitragen. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, dass die ermittelten Daten sinnvoll genutzt werden und in Form von Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen Anwendung finden. Leider bringt die Erstellung von CO2-Bilanzen, trotz ihrer finanziellen Vorteile sowie der Vertrauensstärkung zu Stakeholdern, zu große Hürden mit sich. Mit Hilfe von intuitiv nutzbaren Software-Lösungen zur Berechnung von CO2-Bilanzen sollen diese Hürden reduziert werden, um die Erstellung von CO2-Bilanzen allen Unternehmen zu ermöglichen.

Quellen:

[1] CSR-Berichtspflicht. Die EU liefert. Vorgaben für das Nachhaltigkeitsreporting von morgen. CSR-Berichtspflicht, URL: https://www.csr-berichtspflicht.de/csrd.

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